Bei der Gründung eines Unternehmens ist es wichtig, grundlegende Problem- oder Fragestellungen vor der offiziellen Gründung zu klären, denn zu diesem Zeitpunkt können noch viele Aspekte beachtet und gegebenenfalls verändert werden. Vorgründercoaching hilft dabei, die wichtigsten Fragen vor der Gründung zu klären. Im Rahmen des Coachings wird das zukünftige Geschäftsmodell mit einem Existenzgründungsberater geplant, entwickelt und überprüft. Ein Vorgründercoaching richtet sich zudem an Personen, die sich nach dem Studium oder aus dem Vollerwerb heraus selbstständig machen wollen, aber noch einige Unklarheiten haben. Häufig verfügen Personen über eine Geschäftsidee oder folgen dieser bereits nebenberuflich, aber sind noch nicht bereit den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Dieser Vorgang wird mit einem Vorgründercoaching unterstützt und das Vorhaben professional durchdacht und in die Tat umgesetzt. Mögliche Hindernisse, die nach der Gründung auftreten können, werden bereits vor der offiziellen Gründung aus dem Weg geräumt.
Inhalt des Vorgründercoachings
- die eigene Geschäftsidee wird systematisch entwickelt und auf ihre Umsetzungsfähigkeit geprüft
- der momentane Ist-Zustand und die Alleinstellungsmerkmale der Idee werden herausgearbeitet
- zeitgemäße Planung des passenden Geschäftsmodells
- effektives Marketing-Konzept wird erarbeitet
- Markteinführung wird vorbereitet
- Qualifikationen und Kenntnisse werden in eventuellen Schulungen vermittelt
- Liquiditäts- und Rentabilitätspläne werden erstellt
- Erarbeitung des Businessplans
Voraussetzungen für ein Vorgründercoaching
Damit das Vorgründercoaching in Anspruch genommen werden kann, müssen einige Punkte beachtet werden. Selbstverständlich kann diese Unterstützung nicht von jeder Person in Anspruch genommen werden. Personen, die das Vorgründercoaching nutzen möchten, dürfen die spätere Tätigkeit, die in der Selbstständigkeit ausgeübt werden soll, noch nicht hauptberuflich betreiben. Ein Gewerbe beispielsweise darf noch nicht im Handelsregister eingetragen sein. Des Weiteren werden keine speziellen Beratungen gefördert. Somit sind spezielle Informationsauskünfte bezüglich der Steuern oder einer Versicherung ausgeschlossen. Die Förderung richtet sich ausschließlich an Unternehmensberatungen aus den Bereichen Wirtschaft, Finanzen oder Organisation. Zudem wird kein Vorgründercoaching gefördert, wenn lediglich Anfangsüberlegungen bestehen. Die Planung muss bereits begonnen haben und ein Grundkonzept muss in konkreter Form bestehen.
Umfang der Förderung
Der Förderrahmen ist von dem jeweiligen Bundesland abhängig und variiert somit. Außerdem bestehen verschiedene Anlaufstellen, die das Vorgründercoaching fördern und sich in ihrer Unterstützung unterscheiden. Der Förderrahmen ergibt sich nach der vorherigen Einzelfallprüfung durch die IHK, Handwerkskammer oder durch das Institut für freie Berufe. In Bayern beläuft sich der Förderrahmen beispielsweise auf eine Förderung von maximal 70% bei einem maximalen Wert von 8.000 Euro.
Wie läuft eine Förderung über die IHK ab?
Zunächst wird der Kontakt mit der IHK aufgenommen. Im Anschluss besteht die individuelle Wahl eines Coaches. Daraufhin erfolgt die Erstellung eines Zuschussantrages, der von der IHK geprüft wird. Nach dieser Prüfung wird ein Zuschussbescheid versendet. Ergibt sich aus diesem eine Zustimmung zur Förderung, wird eine vertragliche Vereinbarung mit dem Coach getroffen. Im Anschluss erfolgt eine Beratung mit dem Coach, die nach Vollendung mit der IHK abgerechnet wird. Die Rechnung des Coachs wird von dem zukünftigen Gründer beglichen und die Abschlussunterlagen an die IHK gesendet. Im Anschluss wird der Zuschuss vergeben. Bei dem Erhalt des Zuschusses ist darauf zu achten, dass dieser nicht für Beratungen vor der Bewilligung erteilt wird.
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